Nudel-Studien / Pasta Studies HfG Offenbach

Das zweite Semester der HfG Offenbach beschäftigte sich mit einem ganz alltäglichen Gegenstand: der Nudel. Durch differenzierte Zugänge wir Form, Tradition oder Herstellung entstanden Entwürfe, die ein neues Licht auf diesen tradierten Gebrauchsgegenstand werfen. Der besondere Aspekt bei dieser Studie lag darin, etwas zu gestalten, das intensiv mit mehreren Sinnen wahrgenommen wird.

Betreuer: Prof. Petra Kellner, Prof. Peter Eckart

Hochschule für Gestaltung Offenbach am Main
Sommersemester 2013, Produktgestaltung

The second semester of the HfG Offenbach focused on a rather ordinary object: the pasta noodle. Various approaches like form, tradition and production brought forth drafts/designs that helped to gain new perspectives on this article of daily use. Particularly important was the task to create something which is perceivable with several senses.

Supervisor: Prof. Petra Kellner, Prof. Peter Eckart

University of Art and Design Offenbach am Main
summer term 2013, product design

Laola

Constanze Leuchtmann

Die Form meines Nudelentwurfs entsteht aus einer einzigen Fläche durch dreidimensionale Verformung. Eine flach ausgerollte Teigplatte bildet die Grundlage, sie wird zunächst perforiert und anschließend verformt, ähnlich der Herstellung von Streckmetall. So bildet sich eine stabile räumliche Struktur heraus, die auch beim Kochen erhalten bleibt. Bei diesem speziellen Herstellungsprozess entsteht kein Abfall, somit wird kein Material verschwendet.

Corallo

Felicitas Gehring

Die Hirnkoralle gehört zur Familie der Steinkorallen. Ihre besondere Oberfläche besteht aus einem Muster verwundener Polypenkolonien, welches an ein Gehirn erinnert. Jeder einzelne Polyp ist ein eigenständiger Organismus und nimmt durch seine mundartige Öffnung Nahrung auf. Dabei wird Plankton aus dem Wasser gefiltert. Corallo ist inspiriert durch diese Oberflächenstruktur. Durch die Windungen und den Hohlraum im Inneren nimmt die Nudel besonders viel Soße auf und vermittelt dadurch ein intensiveres Geschmackserlebnis. Durch ihre kleine Form ist sie besonders mundgerecht und ideal mit dem Löffel zu essen.

Pasta_Pistole

Felix Pape

Selbst gemachtes Essen wird immer beliebter und immer häufiger praktiziert. Nach diesem Prinzip arbeitet auch pasta_pistole. Der in „Nudelkartuschen“ gefüllte Teig kann, mit Hilfe einer Presse durch verschiedene Düsenaufsätze frisch und direkt in den Topf gepresst werden. Neben den klassischen Formen wie Spaghetti, Tagliatelle, Canelloni oder Lasagne lässt pasta_pistole Raum für kreative, individuelle und neue Formen und Experimente. Weg fällt dabei das zeitraubende Teigpräparieren und Ausrollen. Zurück bleibt nur der Genuss von frischer Pasta.

266

Florian Hundt

Dieser Entwurf typisiert die Mengenverhältnisse beim Zubereiten einer Nudel. Durch ihre Dimensionierung sind schon wenige von ihnen einer Portion gleich zu setzen. Die Porosität von „266“ ermöglicht beim Kochen trotz des großen Volumens ein angemessen zügiges und gleichmäßiges Garen. Nach dem Kochvorgang nehmen die 266 den kompletten Körper durchdringenden Poren die optimale Soßenmenge auf und halten diese an Ort und Stelle.

Hundertachtzig°

Karlotta Klußmann

Mein Nudelentwurf entsteht aus einer vierstrangigen Grundform, die jeweils an den Enden zu einem Strang zusammenläuft. Durch das Umschlagen einer der Enden erhält man eine komplexe, verdrehte Gestalt. Das Interessante an dieser Nudel ist, dass sie während des Kochprozesses keine starre Form behält, sondern ganz verschiedene Erscheinungen und Verdrehungen annehmen kann. Beim Servieren ergeben sie ein stimmiges Gesamtbild auf dem Teller.

Dipsch

Niels Siebenborn

"Dipsch" ist eine Pasta die durch dir raffinierte Verbindung von Form und Funktion brilliert. Die komplexe Struktur ermöglicht hervorragende Saucenaufnahme und verleiht auch alltäglichen Mahlzeiten eine interessante und ansprechende Erscheinung. Die Produktion der Pasta ist, gemessen an ihrem komplexen Aussehen, einfach. Nachdem die Struktur in den frischen Nudelteig gestanzt wurde, wird er in Streifen geschnitten. Diese werden aufgehängt und verdreht. Anschließend wird die Pasta in mundgerechte Segmente geschnitten, getrocknet und verpackt. Das Konzept lässt sich auch gut auf Mais-Chips anwenden.

Stampa

Rena Chilas

Die Nudel „Stampa“ hat durch die Druckpunkte an beiden Seiten die Anmutung einer handgefertigten Nudel. Sie folgt jedoch klaren, geometrischen Formen. Die Aussenkante verläuft, ähnlich wie beim Möbiusband, quasi endlos. Durch dieses Zusammenspiel erscheint sie traditionell und modern zugleich, die „Stampa“.
Bei der industriellen Herstellung wird der Nudelteig zunächst durch eine kreisrunde Matrize mit 8 mm Durchmesser extrudiert. Dieser Extruderstrang wird anschliessend in einem Schritt gepresst und auf das Maß von 33 mm geschnitten.